Nicht alles, was Kunst ist, ist auch Kult oder will überhaupt Kultstatus in Anspruch nehmen. Paul Albert Leitner, 1957 in Jenbach geboren, hat diesen Status, ob er will oder nicht. Der Fotograf ist Künstler und Kultfigur zugleich. Seit nahezu drei Jahrzehnten arbeitet der in Wien lebende Fotograf an einem Oeuvre, das Stillleben, Landschaft, Porträts und Dia-Ton-Collagen beinhaltet. Es sind Arbeiten, die auf den ersten Blick antiquiert anmuten mögen, bei näherer Betrachtung aber erfrischend analog und deshalb zeitlos sind, sich konsequent den visuellen Moden entziehen und auch deshalb aus der digitalen Bilderflut herausragen, als unverwüstliche Zeugnisse unangepasster Lebenslust in der Kunst.

Leitner, der seine Lehrjahre in Innsbruck an der Berufsschule gemeinsam mit Zita Oberwalder verbrachte, verfolgt neben anderen Themenkomplexen und Zyklen seit über 30 Jahren das Thema Selbstportrait. Er lehrt an Hochschulen, kann auf Einzelausstellungen und Ausstellungsbeteiligungen u. a. in Wien, New York, Paris, Peking, Dakar, Lagos, Yazd, Isfahan und Teheran verweisen. Eine ganze Reihe von Büchern dokumentieren sein Werk.
2010 erhielt Paul Albert Leitner den Österreichischen Staatspreis für künstlerische Fotografie. Rudolf Ingruber, Kunsthistoriker und Kurator der Dolomitenstadt-Galerie, widmet dem Künstler ein ausführliches Porträt im Dolomitenstadt-Magazin.