Die Künstlerin Maria Vill stammt aus Matrei in Osttirol und lebt in Innsbruck und Amsterdam. Vor allem in der Tiroler Landeshauptstadt sind Vills Arbeiten immer wieder in Ausstellungen zu sehen, zuletzt in der Theologischen Fakultät der Universität. Amsterdam war und ist für die Künstlerin ein prägender Ort, dort wurde sie am Beginn ihrer Künstlerkarriere erstmals mit dem Konstruktivismus, Dadaismus und Futurismus konfrontiert. In den revolutionären Ansätzen der Kunst des beginnenden 20. Jahrhunderts entdeckte sie Elemente der schriftlichen Sprache in einer lediglich semiotischen Form und – insbesondere in der monochromen Malerei von Robert Ryman – das Wesen der Nichtfarbe Weiß.

Peter Weiermair schreibt den Arbeiten Vills drei Konstanten zu: „Zum einen wählt sie das Quadrat als ausgeglichenes und harmonisches, regelmäßiges Format, wobei sie mit unterschiedlichen Größen operiert. Zweitens ist die Farbe Weiß, geschrieben oder gemalt, ausschließliche Farbe in ihrer Produktion. Dazu kommt der Vokal A als ständiges, konstruktives Element, welches manchmal prominent und raumfüllend in den Vordergrund tritt, dann jedoch auch bis zur Nichtidentifizierbarkeit zu verschwinden droht.“

Maria Vill arbeitet mit einer Reihe von Techniken. Das Spektrum reicht vom Einsatz der Kombination von Bleistift und Ölkreide, über den Silberstift und Malerei mit Öl und Acryl bis hin zu Collagetechniken mit Plexiglas und Klebeband. Seit einigen Jahren zählt auch die Fotografie zu den wichtigen kreativen Ausdrucksformen der Osttiroler Künstlerin.