Eitempera auf Leinen
95 x 90 cm
2014
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Lois Salcher, Jahrgang 1951, lebt und arbeitet in Lienz. In den siebziger Jahren studierte er in Wien Malerei an der Akademie für Angewandte Kunst. Salcher wurde mit einer Reihe von Preisen ausgezeichnet, darunter 1994 der Förderpreis für Bildhauerei des Ministeriums für Kunst. Seine Werke hängen in öffentlichen Sammlungen der Republik Österreich und der Stadt Wien, auch in der Grafischen Sammlung der Albertina, im Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum, der Innsbrucker Klocker-Stiftung und in der Sammlung Schloss Bruck. Der Künstler stellt in den letzten Jahrzehnten regelmäßig in und außerhalb Tirols aus, etwa im Schlossmuseum Landeck, im Kulturhaus Leifers, an der Uni Innsbruck und in der RLB-Kunstbrücke Innsbruck, an der Uni Graz, im Kunstverein Rosenheim, im Castello Gorizia und im Salzburger Traklhaus. Unter anderem widmeten die Kunstwerkstatt, das Schloss Velthurns, die Gallery 9900, die Galerie Prisma in Bozen und der Kunstpavillon Innsbruck Lois Salcher eine Soloausstellung.
Lois Salchers Bilder fesseln den Blick im Sinn des Wortes, man taucht in fast rauschhafte Farbräume ein, die immer tiefer werden, je mehr man sich darauf einlässt. „Meditative, kalkulierte Farbraumgestaltung” nennt die Kunsthistorikerin und Kuratorin Eleonora Bliem Scolari diesen Zugang Salchers, der den Betrachter einlädt, einen oft überraschenden und immer faszinierenden Weg des Sehens und der visuellen Erfahrung zu gehen. „Zeit und Raum sind weder dargestellt, noch abgebildet. Sie ereignen sich im Akt des Malens und in jenem des Betrachtens,“ schieb Rudolf Ingruber in einem Dolomitenstadt-Artikel über den Lienzer Maler, der auch das hier präsentierte Bild in einer sehr alten Technik malte: mit Eitempera auf Leinwand.
Die Eitempera wurde bereits in der Antike und Renaissance genutzt, noch vor der Erfindung der Ölfarbe. Die Maler erkannten, dass sich die im Eigelb enthaltenen Ei-Öle hervorragend als Bindemittel eignen. Sie lassen die Farben auf eine ganz eigene Art leuchten. Die Lichtstrahlen dringen förmlich in das Bild ein. Dort wird das Licht im proteinhaltigen Bindemittel länger reflektiert als etwa bei den Acrylfarben. Diese „Ei-Farbe“ hat nur einen Nachteil, sie trocknet unendlich langsam. Für Lois Salcher ist das kein Manko, im Gegenteil. Schritt für Schritt, Schicht für Schicht nimmt er uns mit auf einen, wie er es nennt „entschleunigten Prozess der Malerei“ an dessen Ende ein Bild steht, in das man auch lange Zeit visuell eintauchen kann.